Wir dürfen nicht streiken!
Wir machen aufmerksam auf die zunehmend schwierige Lage der hausärztlichen Praxen.
Während der Pandemie wurden über 90% der an Corona Erkrankten bei uns behandelt.
Auch unter normalen Umständen werden über 80% aller Patientenanliegen vollständig
bei uns abgeklärt und behandelt.
Hausärztinnen und Hausärzte sind Fachärztinnen und Fachärzte – für Allgemeinmedizin
Wir sind die Spezialisten - für den ganzen Menschen!
Damit wir das sein können, müssen wir Miete bezahlen, die Praxen heizen,
Stromkosten für die EDV und medizinische Gerätschaften stemmen,
verschiedenstes Arbeitsmaterial beschaffen und – am Wichtigsten – unser Personal bezahlen.
Ohne unsere hervorragend aus- und weitergebildeten und hochmotivierten,
engagierten Medizinischen Fachangestellten könnten wir zumachen.
Hausärztliche Praxen sind nämlich Teampraxen und unsere MFA würden
weitaus höhere Gehälter verdienen als wir in der Lage sind zu zahlen.
Angesichts von auch inflationsbedingt enorm steigenden Kosten ist es ein Schlag
ins Gesicht der hausärztlichen Teams, dass die gesetzlichen Krankenkassen für 2023
eine „Honorarerhöhung“ von 2% durchgedrückt haben und für die Folgejahre Nullrunden fordern.
Es ist außerdem unbegreiflich, wie im Sektor der privaten Krankenversicherung seit Jahren
eine Reform der Gebührenordnung verzögert wird – die Preise sind von 1996.
Die überbordende Bürokratie ist kaum mehr bewältigbar und raubt Zeit,
die für die Versorgung der Patientinnen und Patienten fehlt.
Dass in der Kommission zur Reform der Akut- und Notfallversorgung –
die hauptsächlich in Praxen passiert – nur Vertreter der Krankenhäuser sitzen,
ist ein schlechter Witz.
Von der am Reißbrett ohne Beteiligung der Praxen geplanten Digitalisierung ganz zu schweigen.
Die Liste ließe sich lange fortsetzen.
Man muss jedoch den Eindruck gewinnen, dass die Verantwortlichen in der Gesundheitspolitik
und bei den Krankenkassen noch nie krank waren, nie eine hausärztliche Praxis gebraucht haben
und dementsprechend einfach nicht wissen, was wir als Team leisten.
Helfen Sie ihnen bitte!
Was wollten Sie heute in der Praxis und wo bekommen Sie das sonst?
Informieren Sie Ihre Mitglieder des Bundestages
(Dr. Peter Ramsauer, peter.ramsauer@wk.bundestag.de; Bärbel Kofler baerbel.kofler.wk@bundestag.de),
Ihre Lokalpolitiker oder das Gesundheitsministerium direkt (poststelle@bmg.bund.de).
Außerdem interessiert sich die örtliche Presse für Ihre Anliegen
(Conny Hohler, 0861-9877-113, lokales@traunsteiner-tagblatt.de).
Danke für Ihre Unterstützung!
Sie tragen dazu bei, dass es auch in zehn Jahren noch hausärztliche Praxen gibt!